Belize

Nachdem wir Anfang Juni von Antigua an die guatemaltekische Karibikküste gefahren waren, setzten wir unsere Reise fort in den wunderschönen, wilden und ursprünglichen Norden Guatemalas. Hier wohnten wir bei Freunden und hatten eine wunderbare Zeit, in der wir ganz in Ruhe die Gegend um Flores erkundet haben. Von Flores aus ging es dann weiter nach Belize. Auch hier haben wir das Glück, Freunde besuchen zu können, die wir lange nicht gesehen haben. Wir bleiben einige Tage bei Ihnen zuhause außerhalb von Belize City und fühlen uns genau wie schon in Flores sehr wohl. Auf Reisen bei einer befreundeten Familie unterzukommen ist einfach super und vor allem ein großer Spaß für die Kids.

Wir sind also einige Tage hier auf dem Festland und fahren für einige Tage auf zwei der berühmten Inseln von Belize, den Cayes. Caye Caulker und San Pedro sind unsere Ziele. San Pedro ist die berühmte “Isla bonita” aus Madonnas Lied. Während ich mich ja in Guatemala noch danach gesehnt hatte, ist das Wasser auf den Cayes von Belize nun genauso, wie mann sich die Karibik vorstellt. Die Blau- und Türkistöne sind wunderschön, der Sand strahlend weiß und an verschiedenen Stellen können wir Unterwasserbewohner wie Rochen, Fische und Seepferdchen beobachten. Die Rochen kommen an einer Stelle sogar ganz nah an den Strand ran und man kann sie problemlos berühren. Das Wetter ist traumhaft heiß und sonnig und wir verbringen viel Zeit im und am Wasser.

Trotzdem werde ich mit Belize irgendwie nicht so richtig warm. Es stören mich die hohen Preise und die touristischen Strukturen, die völlig auf US-amerikanische Bequemlichkeit ausgelegt sind. Sicher verstärkt sich das dadurch, dass wir gerade aus dem touristisch wenig erschlossenen und günstigen Guatemala kommen. Aber ich mag diese Art des Tourismus einfach nicht. Es fällt uns schwer, “typisches” Essen zu finden, die Region, in der wir auf dem Festland unterkommen, hat nicht viel zu bieten und die Inseln sind zwar wunderschön, aber für meinen Geschmack viel zu touristisch. Ich kann verstehen, dass es hier viele US-Amerikaner hinzieht, schließlich ist Belize das einzige Land in Zentralamerika, deren Amtssprache Englisch und nicht Spanisch ist. Die Sprachbarriere fällt somit weg. Das Wetter ist super und die paradiesischen Strände der Inseln auf jeden Fall einen Besuch wert. Trotzdem werde ich nicht warm mit diesem Land. Meinem Ehemann geht das genauso und daher geht es nach sechs Tagen weiter nach México, lindo y querido 🙂

In Guatemala unterwegs: Río Dulce und Livingston

Diese Woche haben wir Antigua verlassen und eine etwa einmonatige Reise durch Guatemala, Belize und bis nach Mexiko begonnen: Unsere derzeitige erste Station ist Río Dulce und die guatemaltekische Karibikküste. (Ja, Guatemala hat ein klitzekleines Stück Karibik abbekommen zwischen Belize und Honduras.) Die Region von Río Dulce ist zwar touristisch, aber nicht allzu sehr. Generell ist gerade Regenzeit, das heißt es regnet abends oder nachts ordentlich und es gibt viele Mücken. Dadurch ist gerade keine Saison und die Preise sind erschwinglicher. Touristen sehen wir sehr wenige und ausländische noch weniger. Das gefällt uns. Das Klima hier ist heiß und schwül, aber es gibt zum Glück viel Gelegenheit zum Abkühlen im Wasser: Fluss, See, Wasserfälle oder Meer.

Von Río Dulce sind wir an einem Tag mit einem öffentlichen Kleinbus zur Finca El Paraíso gefahren. Dort gibt es mitten im Dschungel einen wunderschönen Wasserfall, an dem man baden kann. Das Wasser der Kaskade ist heiß, weil es aus einer heißen Quelle stammt. Darunter fließt ein Fluss mit frischem, kühlem Wasser. Die Wassertemperatur mischt sich unterhalb des Wasserfalls und ist sehr angenehm. Der Wasserfall hat uns super gut gefallen und Frida wollte gar nicht raus aus dem Wasser.

Der Weg zum Wasserfall und zurück war allerdings nicht leicht, denn wir kamen in eine Straßensperre. Die Guatemalteken machen oft stunden- oder tagelang Straßensperren. Sie nutzen sie als Druckmittel, um auf irgendeinen Missstand hinzuweisen. In der Vergangenheit hatten wir bereits mehr Pech damit, diesmal ging es glimpflich: Auf dem Hinweg wurden wir noch durchgelassen und nur Lkws durften das Dorf, in dem die Sperre war, nicht passieren. Die Dorfbewohner haben seit drei Tagen keinen Strom und wollen so auf ihre Situation hinweisen und Druck machen, damit sie wieder Strom bekommen. Indem sie Lkws festhalten, können diese ihre Waren nicht in andere Gegenden bringen und so sind mehr Leute betroffen. Auf dem Rückweg durfte dann auch unser Kleinbus nicht mehr durch die Sperre. Wir mussten warten und fragen und konnten dann aber weiter: Zum Glück hatten sich die Fahrer der Busse organisiert und abgesprochen. Wir sind also ausgestiegen, haben die Sperre zu Fuß passiert und sind dann auf der anderen Seite in den nächsten Bus gestiegen, der uns zurück in die Stadt brachte.

Zwischen Río Dulce und dem Meer erstreckt sich Wasser: Teilweise ist es ein Fluss, teilweise eher ein See, immer umgeben von Mangroven und fast überall angenehm zum Schwimmen und Kayak fahren. Das Wasser ist badewannenwarm und es gibt keine Krokodile 😉 Mit dem Boot sind wir auf dem Wasser entlang nach Lívingston gefahren, einer abgelegenen kleinen Stadt, die man nur mit dem Boot erreichen kann. Lívingston liegt an der Mündung des Flusses ins Meer und ist kulturell eine Besonderheit in Guatemala, wo die Bevölkerung ja überwiegend Maya-Herkunft ist. Hier hingegen leben die Garífunas, eine Volksgruppe, die es an verschiedenen Punkten in der Karibik gibt. Ihre Herkunft ist auf eine Gruppe schiffbrüchiger Sklaven aus Afrika in der Kolonialzeit zurückzuführen. Sie sprechen eine einzigartige Sprache: Grundlage dafür waren verschiedenste afrikanische Sprachen, die sich dann (aufgrund der Kolonisation) mit französischen und englischen Einflüssen mischten. Später kamen die Garífunas nach Guatemala und Honduras und dort erhielt ihre Sprache auch noch spanische Einflüsse. Die Garífuna-Kultur wird hier in Lívingston gelebt und so erscheint uns dieser Ort, als wäre es gar nicht mehr Guatemala. Viel mehr stellen wir uns so wie hier Belize oder Jamaica vor. Die gedrungene, rundliche Statur der Menschen mit Maya-Wurzeln, wie wir sie sonst in Guatemala oft sehen ist hier kaum präsent. Dafür gibt es viele groß gewachsene, schlanke People of Colour. Außerhalb des Ortes gibt es ein paar schöne Strände, aber die klassische Vorstellung, die zumindest ich von der Karibik habe, ist das noch nicht. Vielleicht müssen wir dazu nach Belize oder Mexiko weiterreisen. Aber interessant ist dieser Ort auf jeden Fall!

Antigua family and budget tips

Antigua is a great place to visit or to spend more time and stay a few weeks or months. Since our time here is coming to an end, I want to present you with some recommendations for places that we love. These places are great for us – my husband, our two-year-old and me – most of them are not expensive and all are suited to go with children. So here are the Antigua family and budget tips!

General recommendations for families

First things first: There are two important things I want to share with other families that are planning to come to Antigua:

  1. Antigua (city center and beyond) is a terrible place for a pram or a stroller. It´s torture to drive your child along cobblestoned streets or uneven sidewalks with obstacles in the middle of the way. Of course you might want to bring the pram/ stroller for other destinations or for the airport etc., but in Antigua be prepared to carry the little ones, so bring a sling if you have one!
  2. Very few places have a baby´s changing table. Be prepared to be creative and maybe bring a changing mat so you are more flexible concerning where to change the diapers of the little ones.

Food

  1. Pasteles Hansel y Gretel: They sell things you need for baking but also have the most amazing brownies and other sweets. You cannot eat here but the price is so good, you don´t mind taking these baked goods home: 8Q a brownie! Inconspicuous little place. Location:city center, corner of 6a avenida and 6a calle
  2. Zócalo: Mexican restaurant with delicious food and amazing prices. And they are pretty flexible with turning their dishes vegetarian, just ask 🙂 Location: city center close to Parque central, 4a calle oriente.
  3. Coffee Shack: Café with co-working areas, beautiful terrace and a fun game room (table football and table tennis) as well as some hammock chairs to relax in while you enjoy a delicious coffee. Our daughter loves the place, too and she always gets her own little “coffee” (warm milk or a chai latte ;)). Concerning prices it´s average, not cheaper than others, but you do good while drinking coffee here: Coffee Shack supports the organisation Serve Hope and gives a part of their profits to benefit Guatemalan families. For example they give water filters and houses to families in need. Location: city center, 6a calle poniente 39.

Activities

  1. Caoba Farms: It´s a great place to go with kids, especially on the weekend when they have activities and a small market. There is a playground, a restaurant with farm-to-table-concept, a store with organic produce, the farm with plantations of salads, vegetables etc. and some animals to look at. Location: 5a avenida sur final, outside of the city center but within walking distance.
  2. Valhalla Macadamia Farm: This is a beautiful place to learn and relax. In the free tour of the farm they explain you everything there is to know about Macadamia trees and nuts and you get a free facial massage with macadamia nut oil at the end of the tour! In the restaurant they have delicious food such as pizza and pancakes made with macadamia flour that you can enjoy sitting under macadamia trees. Location: San Miguel Dueñas.
  3. El Tenedor del Cerro: This is complex of several art museums set in a beautiful garden. It´s all about Guatemalan artists. The entrance is free of charge, there are several sculptures and things to discover in the garden as well as fountains (not a bad place to let the kids play on a hot day) and a playground (behind the restaurant). The restaurant has a beautiful view, but it is quite expensive. If you don´t want to eat there, bring a snack or lunch because there is nothing else sold here. Location: Santo Domingo del Cerro, just outside of Antigua but you have to take a car.
  4. Eco Farms GT: A simple place with some animals, a playground and a restaurant to spend some time. During the week there are a lot of kids that go to kindergarden here, on the weekend there are more families. You can also buy organic produce in a small stand in the parking lot. Location: Jocotenango.
  5. Finca La Azotea: Beautiful finca with a very small entrance fee (25Q per adult, I think). There is a restaurants, a café, a beer garden, play areas, horse riding and bike riding or just walking around the finca and the coffee plantations, a chocolate workshops, a coffee museum and more!Location: Jocotenango.
  6. Cerro de la Cruz: A little hill with a viewpoint on the north of Antiguas city center. You can easily walk up here (or take a car or tuc-tuc) and enjoy the view of Antigua and the volcán de agua behind it. Be sure to go up when the sun is not too intense and the view is clear. Location: access via 1a avenida norte.
  7. Hobbitenango: A “Hobbit village” outside of Antigua with an amazing view of the volcanos (Fuego and Acatenango) and a lot of fun things to do. Entrance and food inside quite expensive though. If you can, go during the week, it gets quite crowded on the weekends. Location: El Hato/ Altamira.
  8. Pacaya volcano: This volcano is a super cool and an interesting spot – you get to walk on a cold lava stream! The landscape is surreal. The hike up is about an hour and a half and even though it´s steep, you can totally do this with kids! For small kids bring a child and easy to hike up with kids. Location: It´s about a 1.5 hour drive from Antigua to the volcano. You can take a car, uber or tour (several options daily).

Leben in Antigua, Guatemala

Gestern war Muttertag in Guatemala, dem Land, in dem ich mich zur Zeit mit meiner Familie befinde. Zum Muttertag mache ich mir selber ein Geschenk und nehme die Blogaktivität nach über drei Jahren Pause wieder auf.

Ich möchte euch heute von unserem Leben in Antigua erzählen, denn ich habe festgestellt, dass es in deutscher Sprache wenig (Reise-) Informationen über Guatemala gibt. Wahrscheinlich ist das Land einfach so klein und weit weg, dass es viele nicht auf dem Schirm haben.

Wir leben nun seit September vergangenen Jahres hier in Antigua, Guatemala, und werden noch bis Juni hierbleiben. Antigua ist eine koloniale Kleinstadt etwa 1,5 Autostunden von Guatemala City, der Hauptstadt des Landes, entfernt. Für uns sind absolute Pluspunkte von Antigua die Ruhe, Sicherheit und Entspanntheit im Vergleich zur Hauptstadt. Wir lieben das Zentrum mit den bunten, flache kolonialen Gebäuden in denen sich viele Läden und schnuckelige Cafés verstecken. Für uns ist alles fußläufig erreichbar – ein weiteres Plus! Für den täglichen Bedarf finden wir alles im Zentrum, auf dem Markt oder im örtlichen Supermarkt. Um speziellere Dinge einzukaufen, muss man allerdings nach Guatemala City fahren. Auch gibt es kein Kino und nur wenig kulturelles Angebot in Antigua.

Das Herz des kolonialen Zentrums bildet der Parque central. Ein Platz, auf dem alle zusammenkommen: indigene Frauen, die in ihrer traditionellen Kleidung Souvenirs verkaufen, Kinder, die die vielen Taube füttern oder ihnen Freude jauchzend hinterherjagen, Männer, die Handyhüllen verkaufen oder Schuhe putzen, Touristen, die über den Platz schlendern, Familien die gemeinsam Eis essen, verliebte Paare, die Selfies vor dem großen Brunnen in der Mitte des Platzes machen und Leute, die auf einer der Bänke im Schatten der vielen Bäume eine kleine Pause machen.

Antigua ist ein touristisches Ziel – sowohl für Guatemalteken, die aus der Hauptstadt kommen und einen Tag oder ein Wochenende hier verbringen, als auch für internationale Touristen, die Guatemala kennenlernen wollen. Internationale Touristen bedeutet hier vor allem US-Amerikaner, aber man trifft auch europäische Backpacker und andere Reisende. In Antigua leben außerdem viele (US-amerikanische) Ausländer. Ich hatte vor unserer Ankunft erwartet, die guatemaltekische Kultur kennenzulernen. In Wirklichkeit habe ich aber nicht nur die kennengelernt, sondern ich habe auch viel über die US-amerikanische Kultur dazugelernt. Durch die vielen Ausländer, die hier leben, gibt es z.B. ein breites Angebot an Restaurants und auch vegetarisch oder vegan lebende Menschen finden etwas zu essen (was sonst vielleicht etwas schwieriger wäre). Es bedeutet aber auch, dass die Preise gerade in Restaurants oder Hotels durchaus europäisches Niveau haben. Im Vergleich zum Rest des Landes ist Antigua sehr teuer.

In Antigua bekommt man einen Einblick in die guatemaltekische Kultur, ohne auf Sicherheit oder gewisse Standards bei Komfort und Hygiene verzichten zu müssen. Antigua ist eine Blase, das ist mir inzwischen bewusst. Es ist nicht wie der Rest des Landes, aber Antigua ist eine wunderschöne Blase, in der es sich gut leben lässt. Das Klima ist das ganze Jahr über angenehm, nicht zu heiß und nicht zu kalt.

Wir haben uns von Anfang an als Familie in Antigua sehr wohl gefühlt, vor allem wegen der Sicherheit, dem schönen Zentrum und den vielen Orten, die es in der Umgebung zu erkunden gibt (dazu bald mehr in einem anderen Post).

Zuhause

In letzter Zeit habe ich viel darüber nachgedacht, wo mein Zuhause ist. Auf den ersten Blick scheint das vielleicht eine leicht zu beantwortende Frage zu sein, aber je mehr ich darüber nachdenke, umso vielseitiger werden auch meine Antworten auf diese Frage. Also habe ich mich jetzt dazu entschlossen, darüber zu schreiben.

Wenn man nach dem Wohnort geht ist die Sache recht eindeutig. Dann ist das Zuhause laut Personalausweis auf eine Adresse festgelegt. Meine Zuhause ist also zum Beispiel die Nummer 7 in der Straße Feldweg in einer mit Postleitzahl bedachten Stadt oder einem Ort. So weit, so gut. Da fängt aber das Dilemma schon an, denn spätestens wenn das Studium beginnt, fragen sich viele junge Menschen, welches nun ihr Wohnort ist – der Ort an dem sie während der Ausbildung wohnen oder doch weiterhin ihr “Kinderzimmer” bei den Eltern? Abgesehen von einer amtlichen Frage (Wo bin ich gemeldet?) ist dies natürlich auch eine emotionale Entscheidung abhängig davon, wie lange man plant, am Ort der Ausbildung zu bleiben oder ob man jede Semesterferien sowieso bei den Eltern verbringen wird.

Bisher habe ich also offiziell an zwei Orten gewohnt – in meinem Heimatort in Schleswig-Holstein und während meines Bachelorstudiums in Hessen. Aber ein Wohnsitz oder ein Haus/ eine Wohnung ist ja noch kein Zuhause… Und außerdem tauchen in dieser Statistik meine diversen Auslandsaufenthalte nicht auf, weil ich während dieser Zeit ja trotzdem in Deutschland gemeldet war.

Christian Morgenstern hat mal gesagt “Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird.” So gesehen ist Mexiko auf jeden Fall auch meine Heimat, denn dort habe ich mich immer verstanden gefühlt, obwohl ich mich nicht immer so ausdrücken konnte, wie ich wollte. Auch familiär gesehen habe ich in Mexiko ein (zweites) Zuhause gefunden, denn meiner Meinung ist ein Zuhause dort, wo man seine Lieben hat (Home is where the heart is). So kann also auch ein fremder Ort ein Zuhause werden, wenn man sich dort “einlebt” und von lieben Menschen umgeben ist.

“Was hilft es mir, wenn ich in der ganzen Welt herumreise und nirgends zuhause bin?” fragte Paul Schibler einst und ich denke, dass auch solch eine Erfahrung durchaus wichtig ist. Es kann immer passieren, dass das “Zuhause” erschüttert wird durch den Verlust eines geliebten Menschen oder die Veränderung der Umgebung oder sonst was. Ich denke, es ist wunderbar, wenn man ein Zuhause hat wohin man immer wieder zurückkehren kann, aber es ist genauso wichtig, sich in die Welt zu wagen und (zumindest eine Zeit lang) ohne ein greifbares Zuhause zurechtzukommen. Außerdem ist das “Nach Hause kommen” nach einer großen Reise ja noch viel schöner und zumindest ich schätze dann wieder viel mehr, was ich zuhause habe und an anderen Orten nicht. Das können materielle Dinge wie die Spülmaschine sein, von Mama bekocht zu werden oder einfach die Unterstützung der Familie zu spüren.

Während meines Studiums habe ich ein Semester im Süden Brasiliens verbracht – weit weg von sowohl meinem deutschen als auch meinem mexikanischen Zuhause. Und ja, das hatte ich mir so ausgesucht, weil ich Portugiesisch lernen wollte. Während der Monate dort hatte ich durchaus mal Heimweh, weil ich kein wirkliches “Heimatgefühl” bekam, aber ich machte das Beste daraus, reiste viel und studierte fleißig. Am Ende des Semesters kam Gus mich besuchen und fragte mich auf unserer gemeinsamen Brasilienreise, ob ich ihn heiraten wollte! Während ich also in den vorigen Monaten mein Zuhause vermisst hatte, fragte mich Gus nun, ob ich für immer sein und er für immer mein Zuhause sein solle. Das scheint mir im Nachhinein mehr als nur Zufall.

Nun dauert es nicht mehr lange, bis ich ein Masterstudium in Berlin beginne und somit steht für uns bald ein Umzug in die Hauptstadt bevor. Trotzdem haben wir auch weiterhin unser Zuhause bei meiner Familie in Norddeutschland und bei seiner in Mexiko. Ich habe also in den letzten Jahren gelernt, dass mein Zuhause überall sein kann und ich auch mehrere Zuhauses haben kann. Mein Zuhause an der Ostsee ist das älteste und ich muss dabei oft an das Lied denken: “Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer, wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus”.  Mein Zuhause in Mexiko ist neuer, noch nicht so “fest” und ich kenne es noch nicht so gut, aber es ist mir genauso ans Herz gewachsen. Beide Zuhauses bestehen aus bestimmten Menschen und Orten. Die Zuhauses verändern sich und können Überraschungen bereithalten und manchmal sind sie auch zusammen, wenn zum Beispiel Besuch aus Mexiko nach Deutschland kommt oder andersherum. Tja, und mein Ehemann ist mein Zuhause egal wo wir gerade sind – ob in Mexiko, in Deutschland oder an irgendeinem anderen Ort in dieser schönen Welt.

Viajar sin barreras – el hubiera no existe

Últimamente he tenido muy presente el tema de viajar. Siento que es algo que está más y más de moda y a muchas personas les interesa hacerlo. Gente que lee mi blog igual que personas de mi entorno personal nos preguntan a mi esposo y a mí como hacemos para viajar tanto?

Siento que hay muchas barreras que uno se puede poner cuando se trata de viajar: mis abuelos por ejemplo no entienden que tan fácil es viajar de un lugar a otro hoy en día ya que hay más y más vuelos cada año y no conocen plataformas y comunidades como couchsurfing, airbnb o wwoof en internet. Hay gente que se pone barreras en decir “no puedo”: “Viajar es algo para ricos.”, “No puedo porqué no sé inglés.”, “No tengo tiempo.” etc. etc.

Para mí, lo más importante de viajar es realmente querer hacerlo. Si de verdad quieres viajar a un lugar, vas a encontrar la forma de hacerlo. Tal vez no sea de hoy a mañana, pero existe la forma de realizar esa idea. Viajes pueden ser de muchas formas así que siempre se pueden ajustar a tu situación y a tus necesidades y posibilidades. Puedes hacer viajes pequeños en fines de semana a lugares cercanos de donde vives. Así fui conociendo muchos lados alrededor de Querétaro, por ejemplo: la CDMX, Guanajuato, la Sierra Gorda, la Huasteca Potosína, varios lados en Michoacán, destinos en el Estado de México y en Hidalgo. Con una semana de vacaciones ya puedes visitar destinos nacionales e internacionales! Sólo hay que aprovechar un poco los días, es decir por ejemplo irse de un sábado en la mañana al próximo domingo en la tarde y ya 😉 Desde viajes así hasta un viaje de varios meses todo es posible si realmente lo quieres hacer!!

En mi caso es así que siempre quiero viajar. Desde que tuve dieciseis años me picó el gusano de viajar. La verdad es que las cosas se fueron formando hacía ese camino desde antes porque desde los diez años fui a viajar solita en tren para ir a visitar a mi papá que vivía a unas tres horas de mi casa. Desde ahí aprendí de cuidarme y de moverme solita dentro de Alemania. Cuando tuve dieciseis años, salí por primera vez de mi casa para irme varios meses a otro país: estudié un semestre de la preparatoria en Inglaterra. A partir de ese momento fui un caso perdido a los viajes porque me encantó mi experiencia en el norte de Inglaterra – descubrir nuevos lugares, aprender un idioma nuevo, conocer gente con otras ideas y también conocerme mucho mejor a mi misma.

Hay un dicho alemán que puedo traducir como “Viajar educa”. Y eso es muy cierto! Viajando vas a aprender cosas que no aprenderás de ninguna otra forma – gente que piensa diferente, costumbres distintos y quizá hasta un nuevo idioma. Si no hablas inglés, no pasa absolutamente nada – empieza viajando por Latinoamérica! En casi todos lados se habla español, pero para muchos países el idioma es lo único que tienen en común: México no tiene nada que ver con Argentina o con Cuba por ejemplo. Claro, si te atreves a viajar a un país con otro lenguaje, están abiertas más puertas y creeme que vale la pena! No tienes que hablar una lengua perfectamente bien antes de irte al país donde se habla y en muchos lados basta que te puedes comunicar en inglés. También el español puede ayudar en muchos casos, por ejemplo para comunicarte con un italiano o un portugués.

Así que ya no hay excusas! Mejor no te arrepientas en algunos años cuando quizás ya se fue la oportunidad: hubiera viajado, hubiera hecho x, hubiera…

Si quieres hacerlo, te pones a organizarlo, es decir que el viaje toma más forma. Ahí ya hay dos factores importantes: tiempo y dinero. Casi todos los viajes y todos los destinos se pueden ajustar a diferentes presupuestos. Claro, a lo mejor hay que tomar un vuelo nacional o internacional y con eso ya se define cierta cantidad de dinero que si es necesaria, pero apesar de eso puedes ajustar muchos gastos a tu bolsillo. En un viaje tienes tres gastos principales: hospedaje, transporte y comida. Lo que pagas por souvenirs o entradas a sitios etc. es muy poco en comparación con los otros tres gastos.

Para ahorrar en hospedaje:

Para buscar hoteles hay varias páginas en Internet, por ejemplo http://www.booking.com. Aquí puedes comparar muchísimos hoteles y hostales en todo el mundo y a veces agarrar buenos descuentos. Una alternativa es quedarse en un airbnb https://www.airbnb.mx/. Yo prefiero esa forma muchas veces porque cuando viajas con varias personas generalmente sale más barato que quedarse en un hotel. Y el plus es que es una casa normal con personas del lugar viviendo ahí, no es un hotel. Si tienes poco dinero buscas la forma de quedarte con amigos o el amigo de un amigo, puedes acampar o checar comunidades en internet como couchsurfing (una comunidad en internet para quedarse gratis en la casa de alguien https://www.couchsurfing.com/). También puedes intercambiar tu mano de obra por hospedaje y comidas, por ejemplo con wwoof http://wwoof.net/.

Para ahorrar en transporte te conviene lo siguiente:

– Para llegar a tu destino: si necesitas tomar en vuelo te recomiendo la página Skyscanner (https://www.espanol.skyscanner.com/), donde se comparan muchas otras páginas. Hay mucha diferencia entre temporada alta y baja y entre algunos días a veces. Cuando fuimos a Cuba desde la CDMX, encontramos un vuelo muy barato y de hecho fue la razón por la cual nos fuimos porque no teniamos planeado ese viaje. Encontré vuelos para 3000 pesos ida y vuelta cuando unos días antes por ejemplo (días que cayeron dentro de vacaciones escolares) el vuelo estaba en 8000 ida y vuelta… Entonces vale mucho la pena ser flexible al momento de buscar vuelos y buscar por mes, por ejemplo, eso es uno de los tools que me gustan mucho de skyscanner.

– Para moverte en tu destino: usar el transporte público ayuda muchísimo. No importa si es bus, tren, metro – casi siempre es la opción más económica.

Por último las comidas:

La verdad es que comer en restaurantes todos los días es muy caro así que no es nada recomendable para tu bolsillo. Lo que hacemos mi esposo y yo es primeramente siempre ir al supermercado local para comprar todo para un desayuno en casa (casi siempre nos quedamos en hoteles sencillos o airbnbs que pocas veces tienen el desayuno incluido). También compramos snacks o los preparamos para cuando nos de hambre durante el día, por ejemplo unas galletas, algo de fruta o un sandwich. Así nos vamos bien preparados con algo de comer en nuestra mochila para el día porque si tienes hambre estás dispuesto a pagar mucho dinero por algo que normalmente no comprarías. Pero – por lo menos a nosotros – nos gana el hambre. Luego compramos muchas veces algo de comer pero que no sea en un restaurante, es decir comida en la calle como Pizza (en Italia) o tacos, gorditas, elotes etc. Claro que también siempre vamos a un restaurante por lo menos una vez estando en un nuevo lugar, porque hay mucho por descubrir, pero la verdad es que generalmente es muy caro y preferimos prepararnos algo (aunque sea una pasta) en casa o comer en la calle.

En destinos muy caros (como algunas ciudades europeas) también es recomendado buscar en internet opciones para comer más economicos para ver las opciones que hay porque a veces no encuentras algo en la calle, te frustras y te gana el hambre. Entonces tienes que pagarlo al costo.

El otro gran factor para viajar es el tiempo. Les soy bien sincera, en los últimos años mi esposo y yo hemos tenido mucha suerte con eso porqué yo siempre pude aprovechar de vacaciones largas de la Universidad y mi esposo tenía su propio negocio y era algo flexible. Pero también con menos tiempo se puede hacer mucho! La verdad es que el secreto está en organizar bien. Si vas por ejemplo en Semana Santa a Cancún, no solo el vuelo, pero también el hospedaje y todo lo demás van a estar más caros que si vas en febrero por ejemplo.

También hay gente que viaja a un grado más extremo – renuncian sus trabajos, venden sus cosas y se compran un buen equipo de acampar y una mochila para viajar por el mundo sin prisa, con casi nada de dinero. Claro – en muchos lados intercambian su mano de obra por hospedaje y comida etc. y seguramente no siempre es cómodo, pero es posible.

Así que: a viajar!!! Porque “El mundo es un libro y aquellos que no viajan solo leen una página”. (San Agustín)

 

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Wenn einer eine Reise tut

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und so auch eine Zeit voller Reisen und vieler schöner Momente mit unseren mexikanischen Gästen. Von Mitte Juni bis Mitte August hatten wir Besuch von einem guten Freund und unserer Nichte aus Mexiko. Für beide war es die erste Reise außerhalb Mexikos und für insere Nichte auch das erste Mal fliegen – und dann war es gleich so eine große Reise und so ein langer Flug!

Wir haben ca. 1 Monat bei uns in der Gegend verbracht mit Dingen, die für mich ganz normal sind, für die beiden aber etwas Besonderes, zum Beispiel Fahrradtouren, Erdbeeren und Himbeeren selber pflücken, Ausflüge an die Nordsee oder auf die Kieler Woche und spannende Aktivitäten wie klettern im Hochseilgarten oder für ein paar Stunden „blind sein“ im Dialog im Dunkeln in Hamburg. Es war schön zu sehen, wie gut den beiden meine Heimat gefiel und wie sie die Ruhe und Ordnung in Deutschland genossen. Alles schien ihnen sehr „behütet“ und „aufgeräumt“ und sie waren begeistert, wie herzlich sie in der gesamten deutschen Familie aufgenommen wurden. So verbrachten wir unsere Tage miteinander mit Ausflügen und Kuchen essen, am Strand und auf dem Fahrrad – wie es sich für einen norddeutschen Sommer eben gehört 😉 Auf der Kieler Woche fanden wir sogar ein Zelt mit Latino Musik und da unsere Gäste das Tanzen lieben war der Abend somit ein voller Erfolg 😉

Schließlich begannen wir unsere Europareise mit unseren Gästen. Unsere Route führte uns von Norddeutschland nach Berlin, von dort mit dem Flugzeug nach Budapest und nach Italien. In Italien entdeckten wir viele Orte per Interrail und dann ging es noch weiter nach Paris und Amsterdam für die eine Hälfte von uns (4 Leute), die andere reiste über die Schweiz zurück nach Deutschland (3 Leute). Ja, genau – wir waren insgesamt zu siebt unterwegs! Ich sage euch ganz ehrlich: Es war eine tolle Reise, aber es war manchmal auch echt anstrengend, wenn so viele verschiedene Vorstellungen aufeinandertreffen. Jeder hat andere Vorzüge was Essen und Tagesplanung angeht. So mussten wir uns erstmal als Gruppe zusammenfinden, Aufgaben verteilen und uns natürlich ständig austauschen – über unsere Pläne und Mägen, denn wenn der eine schon fast stirbt vor Hunger, ist der andere vielleicht noch gar nicht hungrig und jeder weiß ja, dass bei leerem Magen die schlechte Laune nicht weit ist. Allgemein denke ich, ist es wichtig, sich zu besprechen, was man machen oder sehen möchte. Wenn die Ideen da sehr auseinandergehen ist es auch keine Schande, sich an einem Tag mal getrennt auf den Weg zu machen. Beispielsweise haben wir das ab und an am Abend gemacht, wenn einige von uns schon müde waren und die anderen noch ein bisschen den Ort entdecken wollten. Auch ist es gut, sich die Organisation aufzuteilen, also sowohl die Vorarbeit (in unserem Fall Flüge, Interrail und Unterkünfte buchen) als auch die Sachen, die vor Ort gemacht werden müssen (in unserem Fall einkaufen, weil wir immer in airbnbs/ Ferienwohnungen untergebracht waren, Touristeninformation an den jeweiligen Orten herausfinden etc.). Dabei sollte man natürlich auch auf die Sprache achten, denn bei uns war es zum Beispiel so, dass es den Spanischsprechenden unter uns leichter fiel, Italienisch zu verstehen, als denjenigen, die kein Spanisch sprechen. Dann mussten wir in unserem Fall in einigen Situationen auch bedenken, dass wir aus verschiedenen Kulturen stammen (zum Beispiel war den Mexikanern bei Abfahrtszeiten manchmal nicht klar, dass das keine ungefähre Angabe ist, sondern der Zug weg ist, wenn wir eine Minute zu spät sind), verschieden alt sind und daher unterschiedliche Verantwortungen übernehmen (einkaufen, planen usw.) und außerdem unterschiedlich viel Erfahrung mit dem Reisen haben. Schließlich muss man auch das Geld bedenken, denn auch, wenn man sich als Gruppe auf ein Ziel und eine gewisse Art zu Reisen generell im Vorfeld einigt, sollte man bedenken, dass doch alle unterschiedliche Budgets haben und der eine vielleicht lieber auf ein Essen in einem Restaurant verzichtet um den Eintritt zu einer Sehenswürdigkeit zu bezahlen, während ein anderer nicht über Geld nachdenken muss und es sich gut gehen lassen will.

Wenn ihr all diese Dinge bedenkt und ansprecht, wird es bestimmt eine gute Erfahrung, mit anderen zu reisen 😉

Auf dieser Reise stellte ich auch wieder fest, dass das Gute oft so nah liegt. In den letzten Jahren wollte ich immer weiter weg und vor allem Orte in Mexiko und auf dem ganzen amerikanischen Kontinent erkunden. Europa schien mir viel zu nah an Deutschland, an Zuhause. Aber Europa ist so unglaublich vielfältig und toll zum Reisen durch die hohe Sicherheit und kurzen Wege! Ungarn ist eine ganz andere Welt als Italien oder die Niederlande und all das ist nur einen Katzensprung von Deutschland entfernt! Es muss ja auch nicht gleich eine wochenlange Europareise sein, aber es gibt so viele Ziele innerhalb Europas, die sich mit einem verlängerten Wochenende entdecken lassen!

Mich persönlich hat unsere Europareise (übrigens meine zweite Europareise, die erste war vor 5 Jahren mit Gus) also weitergebracht: Ich habe gelernt, Europa wieder mehr zu schätzen, habe gelernt, mit einer Gruppe zu reisen und wieder einmal festgestellt, wie viel Spaß es mir macht, unterwegs zu sein. Die kommenden zwei Jahre in Deutschland möchte ich definitiv nutzen, um mit Gus noch mehr Ecken Europas zu entdecken!