Wenn einer eine Reise tut

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und so auch eine Zeit voller Reisen und vieler schöner Momente mit unseren mexikanischen Gästen. Von Mitte Juni bis Mitte August hatten wir Besuch von einem guten Freund und unserer Nichte aus Mexiko. Für beide war es die erste Reise außerhalb Mexikos und für insere Nichte auch das erste Mal fliegen – und dann war es gleich so eine große Reise und so ein langer Flug!

Wir haben ca. 1 Monat bei uns in der Gegend verbracht mit Dingen, die für mich ganz normal sind, für die beiden aber etwas Besonderes, zum Beispiel Fahrradtouren, Erdbeeren und Himbeeren selber pflücken, Ausflüge an die Nordsee oder auf die Kieler Woche und spannende Aktivitäten wie klettern im Hochseilgarten oder für ein paar Stunden „blind sein“ im Dialog im Dunkeln in Hamburg. Es war schön zu sehen, wie gut den beiden meine Heimat gefiel und wie sie die Ruhe und Ordnung in Deutschland genossen. Alles schien ihnen sehr „behütet“ und „aufgeräumt“ und sie waren begeistert, wie herzlich sie in der gesamten deutschen Familie aufgenommen wurden. So verbrachten wir unsere Tage miteinander mit Ausflügen und Kuchen essen, am Strand und auf dem Fahrrad – wie es sich für einen norddeutschen Sommer eben gehört 😉 Auf der Kieler Woche fanden wir sogar ein Zelt mit Latino Musik und da unsere Gäste das Tanzen lieben war der Abend somit ein voller Erfolg 😉

Schließlich begannen wir unsere Europareise mit unseren Gästen. Unsere Route führte uns von Norddeutschland nach Berlin, von dort mit dem Flugzeug nach Budapest und nach Italien. In Italien entdeckten wir viele Orte per Interrail und dann ging es noch weiter nach Paris und Amsterdam für die eine Hälfte von uns (4 Leute), die andere reiste über die Schweiz zurück nach Deutschland (3 Leute). Ja, genau – wir waren insgesamt zu siebt unterwegs! Ich sage euch ganz ehrlich: Es war eine tolle Reise, aber es war manchmal auch echt anstrengend, wenn so viele verschiedene Vorstellungen aufeinandertreffen. Jeder hat andere Vorzüge was Essen und Tagesplanung angeht. So mussten wir uns erstmal als Gruppe zusammenfinden, Aufgaben verteilen und uns natürlich ständig austauschen – über unsere Pläne und Mägen, denn wenn der eine schon fast stirbt vor Hunger, ist der andere vielleicht noch gar nicht hungrig und jeder weiß ja, dass bei leerem Magen die schlechte Laune nicht weit ist. Allgemein denke ich, ist es wichtig, sich zu besprechen, was man machen oder sehen möchte. Wenn die Ideen da sehr auseinandergehen ist es auch keine Schande, sich an einem Tag mal getrennt auf den Weg zu machen. Beispielsweise haben wir das ab und an am Abend gemacht, wenn einige von uns schon müde waren und die anderen noch ein bisschen den Ort entdecken wollten. Auch ist es gut, sich die Organisation aufzuteilen, also sowohl die Vorarbeit (in unserem Fall Flüge, Interrail und Unterkünfte buchen) als auch die Sachen, die vor Ort gemacht werden müssen (in unserem Fall einkaufen, weil wir immer in airbnbs/ Ferienwohnungen untergebracht waren, Touristeninformation an den jeweiligen Orten herausfinden etc.). Dabei sollte man natürlich auch auf die Sprache achten, denn bei uns war es zum Beispiel so, dass es den Spanischsprechenden unter uns leichter fiel, Italienisch zu verstehen, als denjenigen, die kein Spanisch sprechen. Dann mussten wir in unserem Fall in einigen Situationen auch bedenken, dass wir aus verschiedenen Kulturen stammen (zum Beispiel war den Mexikanern bei Abfahrtszeiten manchmal nicht klar, dass das keine ungefähre Angabe ist, sondern der Zug weg ist, wenn wir eine Minute zu spät sind), verschieden alt sind und daher unterschiedliche Verantwortungen übernehmen (einkaufen, planen usw.) und außerdem unterschiedlich viel Erfahrung mit dem Reisen haben. Schließlich muss man auch das Geld bedenken, denn auch, wenn man sich als Gruppe auf ein Ziel und eine gewisse Art zu Reisen generell im Vorfeld einigt, sollte man bedenken, dass doch alle unterschiedliche Budgets haben und der eine vielleicht lieber auf ein Essen in einem Restaurant verzichtet um den Eintritt zu einer Sehenswürdigkeit zu bezahlen, während ein anderer nicht über Geld nachdenken muss und es sich gut gehen lassen will.

Wenn ihr all diese Dinge bedenkt und ansprecht, wird es bestimmt eine gute Erfahrung, mit anderen zu reisen 😉

Auf dieser Reise stellte ich auch wieder fest, dass das Gute oft so nah liegt. In den letzten Jahren wollte ich immer weiter weg und vor allem Orte in Mexiko und auf dem ganzen amerikanischen Kontinent erkunden. Europa schien mir viel zu nah an Deutschland, an Zuhause. Aber Europa ist so unglaublich vielfältig und toll zum Reisen durch die hohe Sicherheit und kurzen Wege! Ungarn ist eine ganz andere Welt als Italien oder die Niederlande und all das ist nur einen Katzensprung von Deutschland entfernt! Es muss ja auch nicht gleich eine wochenlange Europareise sein, aber es gibt so viele Ziele innerhalb Europas, die sich mit einem verlängerten Wochenende entdecken lassen!

Mich persönlich hat unsere Europareise (übrigens meine zweite Europareise, die erste war vor 5 Jahren mit Gus) also weitergebracht: Ich habe gelernt, Europa wieder mehr zu schätzen, habe gelernt, mit einer Gruppe zu reisen und wieder einmal festgestellt, wie viel Spaß es mir macht, unterwegs zu sein. Die kommenden zwei Jahre in Deutschland möchte ich definitiv nutzen, um mit Gus noch mehr Ecken Europas zu entdecken!

Kontraste

Seitdem ich das erste Mal mexikanischen Boden betrat vor nun fast 7 Jahren, habe ich immer wieder festgestellt, wie kontrastreich dieses Land ist. In Deutschland gehört die Mehrheit der Menschen der Mittelschicht an, wir sind also weder reich noch arm. Kulturell und geografisch gibt es Unterschiede vor allem zwischen der Nord- und der Südhälfte Deutschlands und historisch sind wir natürlich eher in Ost und West aufgeteilt. Aber dennoch gibt es keine großen Unterschiede innerhalb des Landes die man wirklich am (fast) gleichen Ort ausmachen kann, zumindest nicht so wie in Mexiko.

In Mexiko leben Reichtum und Armut fast Tür an Tür. Zumindest innerhalb einer Stadt – und hier ist Querétaro ein sehr schönes Beispiel – findet man viele, viele Kontraste zwischen Arm und Reich. Menschen bitten auf der Straße um Geld während andere von ihrem Fahrer durch die Stadt gefahren werden. Die Behausungen der verschiedenen Geldbeutel und sozialen Schichten könnten unterschiedlicher nicht sein, so gibt es sehr einfach gehaltene Häuser ohne Sicherheitsvorkehrungen genauso wie wunderschöne, für die Anzahl der Menschen die in ihnen leben riesige Häuser mit Hausangestellten, Gärtnern und eigenem Sicherheitssystem. Dazwischen gibt es natürlich auch alle denkbaren Arten von Häusern. Allein bei der Behausung macht der Unterschied zwischen Arm und Reich aber nicht halt, denn genauso gibt es Läden für die verschiedenen Geldbeutel, Schulen, Universitäten und so weiter. Überhaupt ist Bildung als Thema genauso kontrastreich: Die Universität in Mexiko-Stadt, die UNAM, ist eine der besten Universitäten in Lateinamerika, fast alle Berufe muss man an der Uni oder Fachhochschule erlernen weil es so etwas wie eine Ausbildung nicht wirklich gibt. Und dennoch sehe ich oft Schilder, die falsch geschrieben sind oder begegne Menschen, die grammatikalische Fehler in ihrer Muttersprache machen.

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Ein großer Unterschied ist natürlich auch der zwischen Stadt und Land wie wahrscheinlich in vielen Ländern dieser Welt: Auf dem Land sind die Menschen traditioneller eingestellt und oft auch einfacher gestrickt, man kennt sich untereinander im Dorf und oft gibt es wenig Fortschritt oder diesen nur langsam. Die Stadt ist “weltoffener” und es gibt fortschrittlich denkende genauso wie traditionell eingestellte Menschen. Auf dem Land sind die Menschen vertrauenswürdiger, man muss nicht so viel Angst haben, bestohlen oder beschissen zu werden wie in der Stadt eben weil sich im Dorf alle kennen. Allerdings gibt es auf dem Land auch weniger Ressourcen was oft bedeutet weniger Möglichkeiten – sei es in Bezug auf Bildung, finanzielle Mittel oder die Umsetzung neuer Ideen, zum Beispiel den Ausbau der touristischen Infrastruktur. Da sind unsere beiden mexikanischen “Heimaten” ein schönes Beispiel: Der Touribus (doppelstöckiger Sightseeingbus), der durch Querétaro fährt ist unter der Woche meistens leer während die Menschen in dem schönen Aculco gerne mehr aus ihrem Ort machen würden, der mit Wasserfällen und Wanderrouten alles hat, was ein ökotouristisches Ziel braucht, allerdings fehlt das Geld um in touristische Infrastruktur und Marketing zu investieren. Genau so sieht es auch mit Sauberkeit aus – das Zentrum Querétaros wird stets absolut sauber gehalten: die orange gekleideten Straßenfegerinnen fegen jedes Blatt weg, was versucht, sich auf dem Boden der historischen Plätze und Fußwege niederzulassen. Das Zentrum ist eben das Vorzeigeviertel der Stadt, es ist touristischer Ort und hier muss man sich von seiner besten Seite zeigen. Ähnlich sieht es auch in Aculco aus, zwar nicht ganz so sauber wie in Querétaro, aber auch sehr sauber im Vergleich zu zum Beispiel den vollgemüllten Grünstreifen in Querétaro oder Mexiko-Stadt oder auch nur dem Wald oder Wasserfall in Aculco, wo auch gerne mal Müll rumliegt…

Wenn wir schon dabei sind: Landschaften. Mexiko ist landschaftlich unheimlich vielfältig und hat an Ökosystemen und Klimazonen fast alles zu bieten – Flachland, Berge, Schluchten, Strand, tropischer Regenwald, gemäßigte Zonen mit Laub- und Nadelwald, trockene Gegenden, Wüste, Vulkane und vieles mehr. Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft es mir schon passiert ist, dass wir ins Auto stiegen und ich richtig gekleidet war, dann fuhren wir zwei Stunden, stiegen irgendwo kurz aus und mir war kalt. Wir fuhren weiter zu unserem Ziel und da war mir heiß… Die Höhenunterschiede und damit verbundenen Klimazonen führen dazu, dass es an recht nah beieinander gelegenen Orten sehr unterschiedlich sein kann bezüglich des Klimas. Eine Reise vor ein paar Jahren mit dem Auto von Querétaro in die Huasteca Potosína und dann durch die Sierra Gorda zurück nach Querétaro machte das besonders deutlich: Am ersten Tag fuhren wir durch Wüste, in der Huasteca Potosína erwartete uns Regenwald. In Xilitla waren die Hitze und die Luftfeuchtigkeit geradezu erdrückend und am nächsten Tag in der Sierra Gorda war es wieder frisch und wir konnten durchatmen bei ca. 20°C. Im Bundesstaat Chiapas ist das übrigens sehr ähnlich, auch wenn man aufgrund der geografischen Lage erstmal denkt, dass es da prinzipiell heiß ist, schließlich ist es der südlichste Bundesstaat und grenzt an Guatemala. San Cristóbal de las Casas ist im Gegensatz zu zum Beispiel Palenque so hoch gelegen, dass mir hier echt kalt war und ich mir einen dicken Pulli kaufen musste…

 

Meine mexikanischen Macken

Seit genau einer Woche bin ich wieder in Deutschland, in meiner Heimat Schleswig-Holstein. Ich habe schon viele liebe Menschen wiedergesehen und genieße meine Heimat in vollen Zügen. Sie zeigt sich aber auch von ihrer besten Seite mit Sonne, Rhabarber und blühenden Bäumen und Blumen überall! Langsam werden die Rapsfelder gelb und ich erfreue mich an den (im Vergleich zu Mexiko) längeren Tagen, dem Fahrradfahren und dem geordneten Leben. Beim “Wiedereinleben” in meine Heimat sind mir ein paar “Macken” aufgefallen, die ich aus Mexiko mitgebracht habe:

Mexikanisches Straßenverhalten: Neulich bin ich das erste Mal hier Auto gefahren. Ich bin bevor ich nach Mexiko gegangen bin nicht oft Auto gefahren und war oft unsicher in Situationen auf der Straße, beim Einparken und so weiter. Diesbezüglich habe ich in Mexiko viel gelernt und viel Fahrpraxis bekommen, allerdings habe ich mir damit auch ein bisschen das mexikanische Fahrverhalten angewöhnt. So muss ich mich erst wieder an Fahrradüberwege, Geschwindigkeitsbegrenzungen und das im Vergleich zu Mexiko nette Fahrverhalten gewöhnen, denn dort muss man sich als Autofahrer vieles erkämpfen und hierzulande wird man dagegen einfach mal vorgelassen. Und klar definierte Verkehrsregeln gibt es auch – wie schön!

Schlösser: In Mexiko ist nicht immer ganz klar, wie man Türen aufschließt, mal im Uhrzeigersinn und mal entgegengesetzt, unabhängig davon wie die Tür und das Schloss eingebaut sind. Hier in Deutschland dreht man dagegen eigentlich immer den Schlüssel von der Tür weg um aufzuschließen und zur Tür hin um sie zuzuschließen. Nun stellt euch mal vor, wie ich mit meinem Schlüssel vor unserer Tür stehe, ihn erstmal falschherum reinstecken will und dann auch noch falschherum “auf”schließe….

Zeitmanagement: Man könnte auch sagen Pünktlichkeit 🙂 Ja, ich weiß, dass es ein Klischee ist, aber es ist wahr! Ich überlege mir, um wie viel Uhr ich aus dem Haus gehen will, um pünktlich zu sein und dann kommt doch alles anders… Wir hier in Deutschland leben viel mehr nach konkreten Uhrzeiten, während man in Mexiko viel öfter sagen kann “Ich komme später vorbei” oder “Das mache ich gleich” und man muss dabei “später” und “gleich” nicht genauer definieren, wenn es morgen wird ist das auch ok. Dieses “In-den-Tag-hinein-leben” fehlt mir schon ein bisschen, aber ich werde es mir auch bewahren 😉

Kleidung: Zum Beispiel beim Tragen von Sommerkleidern gibt es da eine fiese Ironie: In Mexiko ist die Temperatur angemessen, um sie zu tragen, aber die Gesellschaft ist nicht angemessen, also einem wird hinterhergepfiffen, Mädchen werden teilweise angequatscht oder sogar entführt. Man zieht sich lieber nicht so sommerlich an um nicht aufzufallen. Und hier in Deutschland, wo man Sommerkleider ohne Probleme tragen könnte (ohne dabei aufzufallen) ist es oft zu kalt dafür! Zumindest für mich, denn wenn man sich erstmal an die mexikanische Sonne gewöhnt hat, ist das norddeutsche Wetter nicht ganz einfach…

Sprache: Ich habe die letzten 1,5 Jahre nur Spanisch im Alltag gesprochen außer beim Skypen mit meiner Familie. Und ja, dass muss ich erstmal aus dem Kopf bekommen und auf “Deutsch” umstellen. Wenn ich mich konzentriere, ist das kein Problem, aber ich habe manchmal Wortfindungsschwierigkeiten oder stottere vor mir her, weil der Satzbau in meinem Kopf keinen Sinn ergibt und es passiert mir tatsächlich auch, dass ich spontane Ausrufe oder Reaktionen auf Spanisch sage.

Ich denke, das wichtigste sowohl bei meinen mexikanischen Macken als auch bei meinen deutschen Eigenheiten (Gus nennt mich manchmal “zu deutsch”) ist, dass ich weiß, wann ich welche Seite mehr nutzen sollte. Ich freue mich, wenn ich manche Dinge auf mexikanische Weise gelassener sehen kann als meine Eltern und auch, wenn dank meiner Organisation etwas gut klappt, was Gus als “da müssen wir nichts organisieren” abgestempelt hatte 🙂 Bei so vielen kulturellen Eigenschaften, die es zusammengenommen in Deutschland und Mexiko gibt, ist es eben am besten, wenn ich mir von beiden Seiten das Beste aussuche 🙂

 

A change is coming

 

Today, Gus and me have been married for one year. It has been an incredible year! We’ve had so many wonderful opportunities that I can only be thankful for this first year of marriage: There have been a lot of travels both in Mexico and internationally, new challenges professionally, we have been a very happy aunt and uncle, there have been arguments and lots and lots of love, and most importantly a lot of spending time and sharing our life with wonderful people being our family and friends here in Mexico.

Now, change is coming: A month from today we will be living in Germany and everything is about to change: Gus will leave Mexico and live in another country for the first time in his life, he will leave behind his family, his business, his comfort zone and his culture. He will trade his family for mine, his business for a lot of new opportunities and ideas, his comfort zone for new experiences and his culture for a european one. I will change work for university, the mexican easy-going attitude for the german straight way of thinking and one part of our family for another.

It has recently dawned on me that this is really happening, we have started the change by moving boxes, selling things and waiting for Gus’ visa and I have started to realize how hard this is going to be. I have started being all emotional, dreaming weird things about the flight to Germany and my mind is sometimes too full of thoughts concerning this big change to rest and go to sleep. I have done these kind of changes before and I know that it’s hard: Everytime after spending a time (Au-pair, exchange etc.) in another place abroad, I have felt what I am feeling now: Being sad for leaving and having to say goodbye to everyone at this place and being happy for coming back home and to my family. But this time it’s different. This time, I am really, really sad for leaving because I am leaving behind a part of my family. In Mexico, family is everything so of course it’s going to be hard to leave my mexican family that we have spent so much time with! It’s my family – even though they sometimes annoy me, I love each member very much!

Also, I don’t really know, what to expect back in Germany. I mean, of course I know what to expect in a way but I don’t know anything about the current Germany, how society is changing due to politics and immigrants and I have no idea how I am going to survive the winter! Don’t get me wrong, I am so looking forward to living with Gus in Germany! I am so happy to see my german family, to go back to university, to eat my mum’s cake and to drive on streets that have no holes in them! But I am also uncertain about how things are going to be, because they will be different then here in Mexico, for sure.

The good thing is, that I am not alone this time. Gus is going with me and we will be able to share so many things. He will finally understand what’s it like to be away from home, to not always be able to express yourself the way you wish and to not understand why things are done a certain way. In the meantime, I will try to explain german habits to him, help him learn this complicated language, prepare him a mexican meal now and then, have him welcomed in our german family.

I am sure, that our relationship will change as well because our roles will change: Here in Mexico, he is the one that knows what to do, the one that knows how to get things in order and sometimes how to resolve them in another way. He is the “head” of the family here, taking decisions and supporting everyone around him. In Germany, I will be the one who knows how things are done and he will be the outsider. He will have nothing else but himself to worry about for a change and can start a new life in a way, doing the work and the activities that he likes. We will go to a city which is new for both of us, without any friends or family and we’ll figure out life on the way. And if we miss the sun or our mexican family, we will comfort eachother and book the next flight to visit them 😉

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A mexican funeral

A couple of months ago, my mother-in-law passed away. It was the first time I saw what happened in a mexican family when a family member dies and it was a very difficult time for our family. I wanted to write about this whole experience since then, but never knew how. Today, I am finally writing about it.

The death of my mother-in-law took us by surprise because she died of a heart attack. However, she had been in a state of poor health for years, so looking back it wasn’t so surprising after all. Right after my husband and I found out about her passing, I witnessed how everyone and everything started to get “rushed”. I know, it sounds weird, especially thinking about Germany where after the death of a family member everything seems to slow down: If possible, you let everybody know in person, otherwise over the phone and the funeral gets scheduled for a couple of days after the passing or, in case of known people even a week or so after.

Here in Mexico, things really speed up: The idea is to burry the body as soon as possible, usually about 24 hours after the passing. Before that, the body is often brought to the house of the deceased, where family, friends and neighbours get together for the wake. As my mother-in-law passed away around noon, by 8pm that same day everyone was gathered in her house (about an hour away from where we live) and we started the wake that would take the whole night until the funeral home picked up the body the next morning. We had a first funeral service and the coffin was brought into the house. I was really impressed by how everyone came to the wake – even friends of Gus and his sisters came all the way to the little village to support the family. Everyone stopped his or her life for a couple of hours or a day and dropped everything to come and pay their respects. If there is one thing that still impresses me about the mexican culture, it’s how united the families are, how friendships and families intertwine and how much friends and family are worth in this culture.

The whole night, someone stayed up with the deceased and watched over the coffin, right there in her living room. The kitchen was filled with pastries and tea (usually you serve pastries and coffee in this occasion, but my husband and sisters-in-law had decided that the bitter taste of loosing their mother was enough and didn’t had to be intensified by the bitter taste of coffee) and the house was filled with people.

The next morning, it was time for a second service and then the body was picked up by the funeral home to be cremated. One of the sisters of my mother-in-law almost didn’t make it and got to the house just in time before the body was taken away. I wondered what happened if the deceased had close family living in other places in the country that are far away or even living abroad. Apparently, in this case, you can wait a couple of days to bury or cremate the body, but the most common thing is to start the wake and the mourning right away.

After we received the urn, I was suprised to learn, that in Mexico, you can basically do whatever you want with the ashes. You can keep them in your house or in another place, you can scatter them wherever you like, or you can even have the ashes pressed to become diamonds for jewellery or other memorabilia. The law allows this, however the catholic church is trying to oppress these methods as the institution wants people in their graveyards. We decided to go to a special place the next day and to plant a tree with the ashes.

After this, it was finely time to breathe and to start understanding everything that had happened the last couple of days: My mother-in-law had died 3 days before and so many things had happened ever since that we didn’t even had a chance to understand what had happened. Now it was time to process all of this and to start remembering her together: We talked about her, everyone telling an anecdote or something they especially remembered her by. We smiled when thinking about her generosity and how she was always worried about all of us instead of worrying about herself, we laughed about things she had said, we realised that she had lived her life in a good way, we recognised how she had fought against her bad health for years and how her motivation to keep going were her children and especially her grandchildren.

Mi amor México megadiverso

Pronto se terminará mi tiempo en México, por lo menos para el momento. Empiezo a pensar en las cosas que voy a extrañar de mi vida en México y que voy a volver a tener por fin en Alemania. Una de las preguntas que siempre me hacen es que me gusta más de México y creo que es algo bastante difícil de responder, por eso nunca sé bien que decir: Me gusta que no es tan ordenado como Alemania, pero a veces también me molesta el caos. Me encanta tener el sol todos los días, pero quisiera poder ponerme vestidos cuando hace calor sin llamarla atención. Me sabe rica la comida mexicana pero también llego a tener apetencia de la comida alemana que hace mi abuelo. Me gusta que en México “todo se puede”, que la familia es lo más importante y que el país es tan increíblemente hermoso. Lo que más me gusta de México es su diversidad enorme: México megadiverso!

La idea que muchos extranjeros tienen de México es de un clima muy caloroso: o es playa tropical o es un clima seco, digamos que desiertico, con poca vegetación. Les soy bien sincero? A Europa uno va a recorrer ciudades, a México uno va a ver paisajes y naturaleza. Que pinche envidia de los increíbles paisajes que tiene México, de su diversidad cultural, natural e histórica!

Cuando viajo por México, siento que estoy recorriendo países diferentes:

Baja California con su desierto, las playas hermosas, mentalidad y turismo norteamericano, ballenas y lobos marinos. Chihuahua con las Barrancas del Cobre donde nieva en invierno y abajo en el cañón hay clima tropical, pueblos aislados y indígenas rarámuri.

 

El centro con ciudades coloniales, volcanes y zonas arqueológicas de los Aztecas, eventos culturales e industria, cuevas, aguas termales y la enorme Ciudad de México. El Estado de Querétaro con una zona de biodiversidad increíble: la Sierra Gorda. Un pedazo de selva tropical en la Huasteca Potosína.

En el oeste playas en Nayarit, en Jalisco Mariachi y Tequila. En Michoacán mariposas, bosques y truchas. En el este Veracruz con sus costas del golfo, voladores y manglares.

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En Oaxaca chocolate, cultura olmeca, cascadas petrificadas y mezcal. En Chiapas vida indígena, selva y cascadas entre montañas. En Campeche y Yucatán paisaje plano, selva y zonas arqueológicas de los Mayas. En Quintana Roo playas paradisiacas, turismo internacional, cenotes y el Mar Caribe.

Hace poco Gus me enseñó una canción de Luis Miguel que creo que lo dice al grano mi sentir por ese hermoso país. Y ahora sé que voy a responder cuando me preguntan que es lo que más me gusta de México: La diversidad y los contrastes que reune el país.

México en la Piel

Como una mirada hecha en Sonora
Vestida con el mar de Cozumel
Con el color del sol por todo el cuerpo
Así se lleva a México en la piel
Como el buen tequila de esta tierra
O como un amigo en Yucatán
En Aguas Calientes deshilados
O lana tejida en Teotitlán
Así se siente México
Así se siente México
Así como los labios por la piel
Así te envuelve México
Así te sabe México
Así se lleva a México en la piel
Como ver la sierra de Chihuahua
O la artesaní­a en San Miguel
Poder montar el cerro de la silla
Así se lleva a México en la piel
Como acompañarse con Mariachis
Para hacer llorar a esa canción
En el sur se toca con marimba
En el norte con acordeón
Así se siente México…

Barrancas del Cobre – die Kupferschlucht

Letzte Woche hatte ich das Glück, endlich eine Reise in den Norden Mexikos zu unternehmen, die Gus und ich schon lange vorhatten: Im Bundesstaat Chihuahua gibt es ein System von Canyons, was viermal so groß ist wie der Grand Canyon in den USA: die Barrancas del Cobre, die Kupferschlucht. In dieser Sierra die dünn besiedelt, von sagenumwogenen Tarahumaraindianern bewohnt wird und als das wohl größte Drogengebiet Mexikos gilt, verbrachten Gus und ich gemeinsam mit zwei guten Freunden eine wunderbare Woche.

Ich weiß, bei den Worten “Drogenanbaugebiet” und “Mexikos Norden” schellen bei Vielen die Alarmschellen. Tatsächlich fühlten wir uns jedoch nie unsicher auf dieser Reise. Die Orte, die wir besuchten sind zwar winzig und abgelegen, aber trotzdem touristisch. Und die Drogenbarone in diesem Teil des Landes bedeuten absolut keine Bedrohung für die Bevölkerung, sie sind sogar oft hilfreich, denn sie sorgen sich um Ordnung, wo die Polizei nichts tut und helfen der Bevölkerung zum Beispiel wenn jemand aus einem abgelegenen Ort in ein Krankenhaus gebracht werden muss. Also an alle besorgten Mütter (meine eingeschlossen): Kein Grund zur Sorge 😉

Bei der Vorbereitung dieser Reise, die meine Aufgabe war, fiel mir zuerst auf, wie wenig Information und vor allem wie viel sich widersprechende Informationen man im Internet zu dieser Gegend findet. Die Wegzeiten zwischen zwei Orten variieren stark, die Orte sind winzig und viele Hotels haben kein oder kaum Internet und daher ist es nicht so leicht an Informationen heranzukommen. Wir machten die Reise durch die Barrancas ganz “klassisch” mit dem Zug El Chepe, der durch die gesamte Sierra führt, von der Stadt Chihuahua bis nach Los Mochis am Pazifik.

Die Zugreise war sehr angenehm und streckenweise landschaftlich bildschön. Trotzdem muss ich ehrlich sagen, dass man auch in den Orten, wo der Zug hält, aussteigen muss um die Schönheit der Kupferschlucht kennenzulernen. Wir fuhren am ersten Tag von Chihuahua nach Creel. Creel ist wohl der größte Ort in der Sierra Tarahumara und auf jeden Fall der mit der meisten touristischen Infrastruktur. Trotzdem ist der Ort recht klein und man hat ihn schnell zu Fuß komplett abgelaufen. In Creel gibt es viele Sachen außerhalb des Ortes zu sehen, welche wir dann am Nachmittag auch gleich alle besuchten. Unsere Highlights dieses Tages an dem wir insgesamt glaube ich 10 Orte sahen, waren der Wasserfall Cusárare und das Tal der Mönche:

Während unserer ganzen Reise lernten wir die Tarahumaraindianer kennen (eigentlich: Raramuri), die oft ganz einfach in Höhlen leben, ohne Strom oder fließendem Wasser. Sie leben größtenteils autonom und bauen Gemüse etc. selber an, verdienen nur etwas Geld mit dem Verkauf ihrer wunderschönen Handarbeiten. Der Arbeitsaufwand, der dahintersteckt, ein Körbchen aus Kiefernadeln zu flechten, steht in keinerlei Verhältnis zu dem Spottpreis, den sie für diese Arbeit verlangen.

Unsere nächste Station war am Tag darauf Divisadero beziehungsweise Posada Barrancas, wo wir zwei Nächte blieben und die Kupferschlucht so kennenlernten, wie man sie überall auf Bildern sieht:

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Hier kann ich jedem nur wärmstens den Parque de Aventuras Barrancas del Cobre empfehlen, wo es Aktivitäten gibt wie Klettern, Seilrutsche und Seilbahn und all das vor dem wunderbaren Panorama der Kupferschlucht. Ihr könnt euch vorstellen, was für einen tollen Tag wir hatten 😉

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An der nächsten Haltestelle, die nur ca. 2 h von Divisadero entfernt ist, zeigten sich uns die Barrancas dann in Cerocahui und Urique nochmal von einer ganz anderen Seite, viel grüner als zuvor:

Wir fuhren bis hinunter in den Canyon ins Dorf Urique und wurden dort von tropischem Klima überrascht. Während uns oben an der Schlucht einstellige Temperaturen zu schaffen machten, wuchsen hier unten Mango- und Papayabäume und es waren auf einmal über 30 Grad! Diese verschiedenen Gesichter der Kupferschlucht ist das, was mich am meisten erstaunt hat, denn ich hatte zuvor nur das Bild der Landschaft im Kopf, wie sie im Parque de Aventuras ist. Tatsächlich sind die Barrancas aber sehr vielseitig, und ich kann eine Reise in diese faszinierende Gegend wirklich jedem empfehlen!

La vida ultimatera

El fin pasado fui a un torneo de Ultimate Frisbee. Hace ya casí 2 años que juego ese hermoso deporte y como es un deporte muy poco conocido, les quiero contar un poco sobre el:

Ultimate Frisbee se juega en equipo. Hay 7 jugadores en cada equipo que hacen pases con el frisbee (el disco) para llegar a la zona de anotación que se encuentra al extremo de cada lado de la cancha. La cancha es tan larga como una cancha de fútbol y solo un poco más angosta. No se vale correr con el frisbee en la mano y no hay contacto físico. Si el frisbee se cae o la defensa la quita (mientras está en vuelo y no en la mano de un jugador), hay turnover y le toca ofender al otro equipo que anteriormente estaba defendiendo.

Bueno, hasta ahí la teoría. Ahora la práctica: Ultimate es un deporte muy exigente y divertido. Corres mucho y muy rápido para alcanzar el disco o para deshacerte de tu defensa. En general hay muchas ocasiones en que hombres y mujeres juegan juntos. Aquí en México, la temporada mixta es basicamente la primer mitad del año y la temporada por ramas, es decir varonil y femenil es la segunda mitad del año. A mí me gusta más cuando jugamos mixtos porque siento que se complementan ambos sexos con su juego. Los hombres quizás corren un poco más rápido o tienen más fuerza en el sentido de resistencia, pero siento que las mujeres mantienen un poco más la cabeza fría y no se dejan llevar tanto por el juego o el marcador. Y también de estaturas hay mucha diversidad: Un hombre alto sirve muchísimo para los pases largos donde tiene que saltar para pelear por el disco mientras una mujer chaparita es muy rápida en cambiar de direccíón y así deshacerse de su marca por ejemplo.

Lo más bonito del ultimate es el espíritu de juego que es muy importante: Generalmente no hay árbitro, los jugadores resuelven todo entre ellos. Hay diferentes llamados, por ejemplo si hay contacto físico o si una defensa no puede alcanzar a su ofensa porque hay muchas personas bloqueandole el camino. Todo se resuelve platicando entre ambos equipos. Al final de cada partido se hace una evaluación del equipo opuesto sobre su conocimiento de reglas, su actitud en el juego y su comunicación entre ellos y con el otro equipo. Así que a parte del ganador de un torneo por partidos ganados o por puntos también siempre se premia el ganador de espíritu de juego. A parte de la evaluación del equipo opuesto también se hace el círculo entre ambos equipos después del partido. Aquí ambos equipos hablan sobre el partido de manera muy amable para cerrar el partido.

En el ultimate hay todo tipo de personas como en cualquier deporte. Pero una cosa tienen todos en común: Los ultimateros son muy, muy buena onda. En los torneos se reparten dulces y agua entre todos, hay muchas amistades entre las personas de diferentes equipos y todos se tienen mucho respeto dentro y fuera del campo de juego. En los entrenamientos se siente ese mismo respeto y amor hacía todos. Sólo puedo hablar por parte de mi equipo, pero creo que aplica para toda la comunidad ultimatera si les digo que en el ultimate, el interés es crecer juntos como equipo, convivir igualmente que entrenar y jugar y más que nada recibir personas nuevas con los brazos abiertos para hacer más conocido a ese hermoso deporte.

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Gastbeitrag: Spanischlernen in Mexiko

Vor Kurzem lernte ich Katrin kennen, die im September letzten Jahres kurzerhand nach Mexiko ausgewandert ist. Sie hat die Liebe hierher geführt und so lebt sie jetzt mit ihrem Mann in Querétaro. Wenn ihr noch mehr über sie und ihre Geschichte, das Auswandern nach Mexiko oder Mexiko als Reiseland erfahren wollt, dann schaut doch mal auf ihren Blog: https://moving2mex.de/

Heute erzählt sie euch von ihrer Erfahrung beim Spanischlernen:

Schon während meines Studiums habe ich freiwillig einen Spanischkurs belegt. Einfach so, weil ich die Sprache toll fand, denn sie erinnert mich an Sonne, Sommer und Urlaub. Ich bin allerdings nicht gerade ein Sprachgenie und habe das Ganze eher als Hobby gesehen.

Als dann viele Jahre später meine zweimonatige Reise nach Mexiko anstand, habe ich mit Hilfe von Babbl und Duolingo meine eingerosteten Sprachkenntnisse wieder ein wenig aufgefrischt. Zum Essenbestellen und nach dem Weg fragen hat es dann immerhin gereicht. Als dann circa ein Jahr später der Entschluss fest stand, nach Mexiko auszuwandern, habe ich in Hamburg einen A2 Kurs belegt. Gerne hätte ich auch noch die Folgekurse mitgenommen, allerdings hat es dafür an Teilnehmern gefehlt.

Ich bin also mit ein paar Basiskenntnissen nach Mexiko ausgewandert. Nachdem die Hochzeit und der ganze Ankommensstress vorbei waren, suchte ich mir hier in Querétaro eine Spanischschule. Mit meinem Mann rede ich noch Englisch, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bald auf Spanisch switchen können.

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Meine Spanischlehrerin Claudia und ich lernen am liebsten draußen im Park!

Das mexikanische Spanisch unterscheidet sich wesentlich vom Spanien-Spanisch.

Einmal angekommen in Mexiko musste ich recht schnell feststellen, dass sich das mexikanische Spanisch doch gravierend vom Spanien-Spanisch unterscheidet. Das fängt schon damit an, dass es die “Ihr-Form” (vosotros) nicht gibt. Der Satz: “Seid ihr gut angekommen?” kann so gar nicht übersetzt werden. Hier würde man sagen: “Sind sie gut angekommen?”. “Vosotros” wird also mit “ellos, ellas, ustedes” ersetzt, wenn man selbst nicht Teil der Gruppe ist. Das heißt also, dass man anstatt sechs Verbkonjugationen (für yo, tu, él/alle/usted, nosotros, vosotros, ellos/ellas/ustedes) in Mexiko nur fünf kennen muss (für yo, tu, él/alle/usted, nosotros, ellos/ellas/ustedes).

Auch die in Spanien geläufige Perfekt-Vergangenheit (z.B. “has trabajado?”; “he vivido”) hört man in Mexiko nur selten. Hier werden zum Ausdrücken vergangener Ereignisse hauptsächlich das Imperfekt (“trabajabas?”; “vivía”) und das Indefinido (“trabajaste?”;”viví”) genutzt.

Und natürlich unterscheiden sich auch Wortschatz und Aussprache. Hier nur ein paar Beispiele:

Mexikanisch                   Spanisch                        Deutsch

  1. jugo                                  zumo                              Saft
  2. alberca                            Piscina                            Swimmingpool
  3. celular                             móvil                              Handy
  4. carro                                coche                              Auto
  5. computadora                 ordenador                     Computer
  6. departamento                piso                                 Wohnung
  7. cuarto                              habitación                      Zimmer
  8. camión                            autobús                           Bus
  9. rentar                              alquilar                           mieten

Deshalb empfehle ich das Spanischlernen in Mexiko:

Aufgrund der sprachlichen Unterschiede ist es natürlich sinnvoll, direkt mexikanisches Spanisch zu lernen. Die Sprachkurse, die du in Deutschland belegen kannst, basieren in der Regel alle auf dem Spanien-Spanisch. Einen mexikanischen Kurs zu finden, ist recht schwierig, selbst in Hamburg war meine Suche erfolglos.

Ein weiterer Vorteil vom Spanischlernen vor Ort ist natürlich auch, dass du das Gelernte direkt auf der Straße umsetzen kannst und zwangsläufig jeden Tag von Spanisch umgeben bist. Das kann den Lernprozess um einiges beschleunigen.

Zudem sind die Preise für Sprachkurse hier wesentlich günstiger. Selbst Privatunterricht ist mit rund 200 Pesos (rund 10 Euro) pro Stunde durchaus erschwinglich.

Wie findest du eine Sprachschule in Querétaro?

Neben Gruppenkursen findest du hier vor allem Einzelunterricht. Ich habe zunächst im Internet nach einem Gruppenkurs bei den rennomierten Sprachschulen hier im Zentrum Querétaros gesucht, aufgrund geringer Teilnehmerzahlen allerdings nichts gefunden. Das lag vielleicht an der Jahreszeit (Oktober/November). Zu Semesterbeginn, wenn die Auslandsstudenten in Querétaro eintreffen, hast du vermutlich mehr Glück.

Viele der kleinen Sprachschulen haben keine Homepage, weshalb es sich durchaus lohnt, persönlich vorbei zu schauen und nachzufragen. So bin ich zu Aspec Idiomas gekommen, eine kleine Sprachschule, die sich zu der Zeit auf dem Firmengelände von Tata, einem internationalen Unternehmen, in dem mein Mann arbeitet, befand. Hauptsächlich werden hier Englischkurse für Tatamitarbeiter angeboten, auf Nachfrage aber auch Spanischkurse.

Aspec_Idiomas_500

Von außen deutet hier nichts darauf hin, dass auch Spanischkurse angeboten werden…

So bin ich zu Claudia gekommen, bei der ich bereits 35 Einzelstunden absolviert habe. Wir treffen uns in der Regel drei mal pro Woche für 1,5 Stunden in der Sprachschule, die mittlerweile umgezogen ist. Aufgrund des Umzugs kam es allerdings zu finanziellen Problemen und Claudias Chef konnte ihren Lohn nicht zahlen. Sie entschied sich daher, nicht mehr für diese Schule zu arbeiten und sich selbstständig zu machen. Dafür werde ich ihr eine Webseite basteln und sie mir im Gegenzug kostenlose Spanischstunden geben…

 

Let’s talk about sex, baby

It’s the most natural thing as people say and I am often surprised about sexuality, taboos and sex education here in Mexico. I recently had a really honest conversation with a few members of Gus and my family about this. It got me thinking and I decided to talk about this topic today.

When I first came to Mexico, I was really surprised how sensual and sexual everything seemed in comparison to buttoned-up Germany. Don’t get me wrong – I don’t think that Germans are generally prude, but we still don’t like to make this topic too public. The first time my husband came to Germany, I remember very well how he wanted to kiss me passionately in public – or worse – in front of my parents. I just didn’t feel very comfortable about that back then, whereas he didn’t really see what the problem was. He was totally fine kissing me in front of his parents. In Mexico, everything you see in everyday life is more sexual – the music and lyrics that go with it, how people dress (especially girls) and dance and the language itself as mexican spanish is filled with (sexual) ambiguous sayings.

Now the funny thing is that when it comes to the topic of sex and sex education, mexicans are surprisingly conservative. Gus and me just recently had an honest talk with our nieces (15 and 19 years old) and realized that there were some gaps in their knowlegde and they weren’t as prepared as we would have hoped. If I’m not mistaken, I had sex education three times in school. We talked about anatomy, hormones, contraception, myths and truths and feelings. The rest did our parents and if necessary, informative material from the gynaecologist or the internet. Now I learned that our nieces also had this topic in school, in seperate classes for boys and girls, but that especially the female teachers feel far too awkward and embarrassed to really give an informative education. For example, our nieces didn’t know how to put on a condom – so we quickly took the biggest carrot we had in the fridge and showed them.

There are a lot of unplanned and teenage pregnancies in Mexicos – almost everyone has this one friend who became a parent while still in high school. Abortion is in most families unthinkable due to religion and tradition. So teenage girls become single mothers because the relationship with the father usually doesn’t endure. The father pays his part of child support but in most cases sees his kid every two weeks or less when he lives further away. After a few years the mother might consider going back to school or University, but only if she can count on the support from her family. Otherwise, this is not possible and she probably never achieves what she once dreamt of.

And all of this happens because people still believe in myths like the “Pull-out method” or are simply too lazy to get condoms from the store around the corner if they don’t have any in the moment of need. We have several friends who became parents this way or who dodged the bullet and then do the exact same mistake again….

Another idea people have, is that breastfeeding is a natural birth Control and you can’t get pregnant while doing it – well, my youngest niece (8 months old) is the result of just this misbelief.

I have also realized that most mexicans feel uncomfortable to openly talk about this topic: For example if we are in a circle of friends and someone makes an ambiguous joke, I usually know that people laugh because it’s something sexual, but because I don’t really understand the joke, I ask the person to explain it to me. Some people don’t have a problem with that, but a lot do and don’t really want to explain because they feel ashamed. Same applies for honest conversations about sex: a lot of people feel embarrassed and cannot talk about it – they start laughing nervously or change the topic. These two opposite sides to the topic are fascinating for me: How can sex be so present in the culture in music, advertisement, clothes etc. and at the same moment be something people talk about so little when it is a real problem for society relating to teenage pregnancies and sexually transmitted diseases?

I guess – this is yet another big difference between Germany and Mexico, between an open-minded society and a traditional, religious one: In Germany we might not be comfortable with public display of affection, parents tell their daughters to don’t wear that belly top and we certainly don’t dance as sensual as Mexicans do, but kids receive sex education, “friends with benefits” or “open relationships” are no foreign words anymore and with good friends you can certainly talk about the subject openly. In Mexico, there is a lot of public display of affection and the society is filled with sexy images, but there are a lot of taboos, the lack of knowlegde causes troubles and to openly talk about the topic in any way is a problem.