Gestern war Muttertag in Guatemala, dem Land, in dem ich mich zur Zeit mit meiner Familie befinde. Zum Muttertag mache ich mir selber ein Geschenk und nehme die Blogaktivität nach über drei Jahren Pause wieder auf.
Ich möchte euch heute von unserem Leben in Antigua erzählen, denn ich habe festgestellt, dass es in deutscher Sprache wenig (Reise-) Informationen über Guatemala gibt. Wahrscheinlich ist das Land einfach so klein und weit weg, dass es viele nicht auf dem Schirm haben.

Wir leben nun seit September vergangenen Jahres hier in Antigua, Guatemala, und werden noch bis Juni hierbleiben. Antigua ist eine koloniale Kleinstadt etwa 1,5 Autostunden von Guatemala City, der Hauptstadt des Landes, entfernt. Für uns sind absolute Pluspunkte von Antigua die Ruhe, Sicherheit und Entspanntheit im Vergleich zur Hauptstadt. Wir lieben das Zentrum mit den bunten, flache kolonialen Gebäuden in denen sich viele Läden und schnuckelige Cafés verstecken. Für uns ist alles fußläufig erreichbar – ein weiteres Plus! Für den täglichen Bedarf finden wir alles im Zentrum, auf dem Markt oder im örtlichen Supermarkt. Um speziellere Dinge einzukaufen, muss man allerdings nach Guatemala City fahren. Auch gibt es kein Kino und nur wenig kulturelles Angebot in Antigua.
Das Herz des kolonialen Zentrums bildet der Parque central. Ein Platz, auf dem alle zusammenkommen: indigene Frauen, die in ihrer traditionellen Kleidung Souvenirs verkaufen, Kinder, die die vielen Taube füttern oder ihnen Freude jauchzend hinterherjagen, Männer, die Handyhüllen verkaufen oder Schuhe putzen, Touristen, die über den Platz schlendern, Familien die gemeinsam Eis essen, verliebte Paare, die Selfies vor dem großen Brunnen in der Mitte des Platzes machen und Leute, die auf einer der Bänke im Schatten der vielen Bäume eine kleine Pause machen.

Antigua ist ein touristisches Ziel – sowohl für Guatemalteken, die aus der Hauptstadt kommen und einen Tag oder ein Wochenende hier verbringen, als auch für internationale Touristen, die Guatemala kennenlernen wollen. Internationale Touristen bedeutet hier vor allem US-Amerikaner, aber man trifft auch europäische Backpacker und andere Reisende. In Antigua leben außerdem viele (US-amerikanische) Ausländer. Ich hatte vor unserer Ankunft erwartet, die guatemaltekische Kultur kennenzulernen. In Wirklichkeit habe ich aber nicht nur die kennengelernt, sondern ich habe auch viel über die US-amerikanische Kultur dazugelernt. Durch die vielen Ausländer, die hier leben, gibt es z.B. ein breites Angebot an Restaurants und auch vegetarisch oder vegan lebende Menschen finden etwas zu essen (was sonst vielleicht etwas schwieriger wäre). Es bedeutet aber auch, dass die Preise gerade in Restaurants oder Hotels durchaus europäisches Niveau haben. Im Vergleich zum Rest des Landes ist Antigua sehr teuer.
In Antigua bekommt man einen Einblick in die guatemaltekische Kultur, ohne auf Sicherheit oder gewisse Standards bei Komfort und Hygiene verzichten zu müssen. Antigua ist eine Blase, das ist mir inzwischen bewusst. Es ist nicht wie der Rest des Landes, aber Antigua ist eine wunderschöne Blase, in der es sich gut leben lässt. Das Klima ist das ganze Jahr über angenehm, nicht zu heiß und nicht zu kalt.
Wir haben uns von Anfang an als Familie in Antigua sehr wohl gefühlt, vor allem wegen der Sicherheit, dem schönen Zentrum und den vielen Orten, die es in der Umgebung zu erkunden gibt (dazu bald mehr in einem anderen Post).

Sehr interessanter Bericht, da bekommen ich Lust, einmal wieder nach Antigua zu reisen. Freue mich auf Deine weiteren Reisebeschreibungen und – Eindrücke.
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Toller Bericht – ich freue mich schon auf mehr! Grüße aus Freiburg
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Guatemala wird immer einen Platz für dich und deine Familie haben 🙂
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Jetzt will ich auch nach Antigua 🤗
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Danke, liebe Sarah 🙂
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Antigua ist was besonderes!!
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